Nachhaltiges Mitmachprojekt von der Erinnerungswerkstatt
Folge der Einladung von der Erinnerungswerkstatt.
Heidi Maria Stadler lädt dazu ein.
Das Thema für April 2023: Fortbewegungsmittel
***
Der Geisterbus
Es war einer der herrlichsten Tage den dieser Sommer zu bieten hatte. Wir, vier befreundete Frauen beschlossen, eine gemeinsame Freundin zu besuchen.
Diese weilte zur dieser Zeit gerade in Bad Ischl zum erholsamen Kuraufenthalt. Weil es auch kulinarisch ein genüsslicher Ausflug werden sollte, hatte ich einen Picknickkorb mit verschiedensten Köstlichkeiten hergerichtet und eingepackt.
Nach der Ankunft im der Kaiserstadt Bad Ischl, suchten wir uns ein paradiesisches Plätzchen zum gemeinsamen Picknick. Es war sehr gemütlich, die Freude war an unserer Seite. Der Spaß ebenso. Unsere Laune war bestens.Die Stimmung ausgelassen-fröhlich. Nachdem wir für das leibliche Wohl gesorgt hatten, überraschten wir Lotte im Kurhotel. Die von unserem Besuch nichts wusste, war hocherfreut, ja sprachlos, als wir sie in der Hotelhalle überraschten.
Lotte bestand darauf, dass sie uns in das berühmte „Cafe Zauner“ einladen wolle. Gerne nahmen wir diese Einladung an. Nach dem Genuss von Cardinalschnitten, Zaunerstollen, inklusive raffiniert angerichteten Kaffeesorten im weltbekannten Cafe beschlossen wir, einen Stadtbummel zu machen.
Der blaue Himmel, spannte sich, wie ein Baldachin, über die Stadt in der Kaiserin Sissy mit ihrem Franzl romantische Zeiten verbracht hatten. Urlaubsstimmung pur.
Es war ein heiteres Gewimmel auf den Straßen von Bad Ischl, fröhlich mischten wir uns unter die Touristen:innen. Stundenlang waren wir schon unterwegs, etliche Sehenswürdigkeiten hatten wir schon konsumiert, als wir am Stadtplatz einen kleinen recht lustig anzusehenden Bummelzug entdeckten.
Dieses bunte Gefährt nahmen wir ausführlich in Augenschein. Dabei dürfte uns dessen Wagenführer beobachtet haben. Denn er trat an uns fünf heran, pries uns nach jahrmarktähnlicher Manier eine Stadtrundfahr an mit ihm an.
Er würde uns alle interessanten Stationen der Kaiser Franz Josef – Stadt zeigen.
der enorme Vorteil dabei wäre, wir würden alles Schöne sehen und dabei unsere schon etwas ramponierten Füße schonen.
Kurzentschlossen stiegen wir zu ihm in den Bummelzug. Tatsächlich, unseren Füßen tat es gut, außerdem war der kühle Fahrtwind eine Wohltat bei den hochsommerlichen Temperaturen. Wir genossen die Fahrt mit diesem, in jeder Kurve quietschenden Vehikel. Während der Fahrt hielt dieser Bummelzug bei einer seiner Haltestellen, um weitere Mitfahrende zusteigen zu lassen. Auf der gegenüberliegenden Querstraße stand ein geparkter Reisebus. Wir unterhielten uns angeregt, bis wir alle mit einem Schlag verstummten. Wir sahen, dass sich ein älterer Herr von vorne mit aller Kraft gegen dieses Fahrzeug stemmte, denn der vollbesetzte Bus gegenüber, hatte sich in Bewegung gesetzt, haargenau in unsere Richtung und das ohne Buschauffeur.
Alle Mitfahrenden in diesem Bummelzug, beobachteten bewegungslos, tatenlos diesen Autobus. Abwartend, was wohl in den nächsten Minuten geschehen würde. Er kam näher und näher, mir gingen so viele Gedanken durch den Kopf, aber ich war wie erstarrt. Immer wieder dachte ich: „Wie bringen wir denn unsere Lotte hier unbeschadet heraus!“ Unsere Freundin Lotte hatte nämlich den achtzigsten Geburtstag vor geraumer Zeit überschritten. Plötzlich, der Bus hatte die Kreuzungsmitte schon überschritten, blieb er stehen. Einer der Fahrgäste, erkannte die Gefahr. Lief zum Fahrersitz zog die Handbremse an, welche der Chauffeur vergessen hatte anzuziehen.
Ich dankte Gott dafür, dass dies nun so ausgegangen war.
Ilse, eine Freundinnen sagte: mit zitternder Stimme:
„Gott sei Dank hatte ich heute Früh um eine gute Reise und gesunde Heimkehr gebetet.“
27.4.23
***
Frohe Nachmittagsgrüße.
Gefällt mir:
Like Wird geladen …