Heidi Maria Stadler lädt in ihrer Erinnerungswerkstatt
zum mitschreiben ein.
Glöckltag – Glückstag
Einen ganz besonderen Stellenwert, im Brauchtumsreigen des inneren Salzkammergutes, nahm zu meiner Kinderzeit der „Glöckeltag“ ein. Das ist der Tag vor dem Festtag *Heilige drei Könige*.
Auf dieses Ereignis freute ich mich als Kind, doch auch als Jugendliche ganz besonders. Früh am Morgen, bereitete meine Oma den Germteig für die Krapfen zu, die im Laufe des Tages gebacken wurden.
Am Vormittag erwarteten wir sie, die Glöckler, sie ließen auch nicht lange auf sich warten. Das waren Kinder die sich verkleidet hatten. Meist trugen diese Kinder, weiße, bodenlange Kitteln. Im Gesicht hatten sie einfach eine Bemalg, damit man nicht gleich erkannte, wer sich hinter dem Glöckler verbirgt.
Diese Kinder gingen von Haus zu Haus. Im Chor riefen sie:
„Krupf, krupf! Krupf, krupf!“. Was bedeutete: „Wir bitten um frische Krapfen!“
Jedes Mal wenn solchein Kind, oder mehrere Kinder sich vor dem Haus bemerkbar machten, brachte meine Oma und meine Mama frische Krapfen, Süßigkeiten und eventuell ein Geldstück als Gabe zu ihnen.
Nach deren Besuch widmete die Oma, jedem Kind das uns besucht hatte, einen weißen Kreidestrich an der Innenseite der Haustüre. Am Abend wurde dann gezählt wie viele Glöckler uns besucht hatten, und, um so mehr, desto besser,
denn – diese Glöcklerkinder, waren Glück- und Segensbringer.
Je mehr Kinder zu Besuch waren, umso mehr Segen im Neuen Jahr.
Ein wunderschöner Brauch, den es aber schon seit Jahrzehnten nicht mehr gibt.
Das finde ich sehr schade.
Ich sehe gutes Brauchtum als wahre Lebens-Bereicherung.
***
Herzensliebe Segensgrüße in dieses Wintertag.
Interessanter Bericht!
Liebe Grüße
Helmut
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Danke Helmut, ich mag Brauchtum und die Erhaltung dessen sehr gerne.
Schon als Kind liebte ich es.
Natürlich gibt es in den Bergenm wo ich aufgewachsen bin, viel viel mehr solche Aktititäten.
Und auch jeute noch. In Stadtnähe ist das anders. Die Charaktere Menschen sind sowieso nicht zu vergleichen mit den Bergvolk.
Gute Nachtgrüße!
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Herzlichen Dank für deinen tollen Beitrag! Bei dem Spruch „Krupf, krupf! Krupf, krupf!“ fiel mir ein anderer Spruch in diesem Zusammenhang ein: „Krapfa raus! Krapfa raus! Oda i stich da a Loch ins Haus!“
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Oh, so nett wenn man sich erinnert. Segen dir!
Danke für deine Anerkennung.
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Stimmt. Danke dir auch!
Herzliche Grüße an dich!
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Es ist erstaunlich – und erfreulich -, dass man sich an solche Szenen noch gerne erinnert. LG Marie
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Liebe Marie,
ich bin ein lebendes Beispiel dafür.
Ich liebe schönes Brauchtum. Ich liebe Feste.
Ich liebe Feiertage.
Ich liebe so vieles.
Ich bin eine Liebende.
Herzenswarme Umarmunggrüße für dichh!
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